rationell reinigen | 3.2014
In der März-Ausgabe des Fachmagazins „rationell reinigen“ wurde unser Geschäftsführer Daniel Niediek im Expertenforum zum Thema öffentliche Ausschreibungen und Novellierung der EU-Vergaberichtlinie befragt. Es freut uns, dass wir auf diesem Wege unsere Erfahrung und unser Expertenwissen in diesem Feld an die Leser weitergeben konnten und wir danken dem Magazin für die Möglichkeit unseren Beitrag zu diesem sehr interessanten Thema leisten zu dürfen.
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Daniel Niediek, Geschäftsführer, Gebäudedienste
Erich Niediek, Bielefeld
Seit knapp zehn Jahren nimmt unser Unternehmen an öffentlichen Ausschreibungen teil. In dieser Zeit haben wir uns mit vielen Ausschreibungen befasst und uns durch den intensiven Austausch mit den ausschreibenden Stellen nach und nach ein großes Wissen in diesem Bereich angeeignet. Langfristig gesehen haben sich der Aufwand und die Investition gelohnt. Inzwischen befassen sich mehrere Mitarbeiter in unserem Hause mit dem Thema und wir generieren rund 30 Prozent unseres Umsatzes aus dem Bereich der öffentlichen Ausschreibungen.
Andererseits gibt es für Unternehmer gute Gründe, vom Ausschreibungsgeschäft Abstand zu nehmen: Die häufig preislastigen Bewertungskriterien, hohe Wettbewerbsdichte und der bürokratische Aufwand sind einige Beispiele dafür. Das Ausschreibungsgeschäft weist manche Tücken auf, und es bedarf einer gewissen Routine und Fachkompetenz, um das eigene Angebot in der Reihe der in Frage kommenden Bieter gut zu platzieren. Dank der Möglichkeiten zur Präqualifikation und zur E-Vergabe ist es uns gelungen, den Zeitaufwand für die Bearbeitung von Ausschreibungen etwas einzugrenzen.
Aktuelle Anlässe, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, sind die neue EU-Vergaberichtlinie sowie Tendenzen, die wir in den ausschreibenden Stellen beobachten. Von dort haben wir die Rückmeldung bekommen, sie hätten in vergangenen Ausschreibungsverfahren die Erfahrung gemacht, dass der billigste Bieter nicht unbedingt der wirtschaftlichste sein muss. Auf Auftraggeberseite sieht man zunehmend die Gefahr, dass ein „billiger Jakob“ den Auftrag erhält, der fachlich und organisatorisch gar nicht in der Lage ist, eine mangelfreie Arbeit abzuliefern. Um das zu vermeiden, muss an den Bewertungskriterien gearbeitet werden. Wir beobachten seit geraumer Zeit, dass weiche Faktoren wie Arbeitszeit, Qualifikation, Qualität und Umwelt in den Bewertungskriterien stärker berücksichtigt werden.
Wir hoffen, dass der mittelstandsfreundliche Ansatz der neuen EU-Vergaberichtlinie wirklich in der Praxis ankommt, damit auch kleinere Betriebe die Chance bekommen, eine Ausschreibung zu gewinnen. Als nach DIN ISO 9001 zertifizierter Meisterbetrieb unterstützen wir diese Entwicklung und hoffen, dass die Grundgedanken der neuen EU- Vergaberichtlinie bei zukünftigen Vergaben eine noch größere Rolle spielen.
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rationell reinigen | 3.2014 „Kurzfristigkeit im Denken war noch nie ein guter Ratgeber“ (PDF – 368 KB)